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Simulationsbasierter Systemcheck für die Kinderintensivpflegestation (KIPS) des Dr. von Haunerschen KinderspitalsNach jeder Veränderung bedarf es einer Lern- und Anpassungsphase, damit die Abläufe wieder reibungslos funktionieren. Das kommt ganz besonders zum Tragen, wenn auf einmal gleich mehrere Veränderungen stattfinden (z.B. umgebaute/neue Räumlichkeiten und neue Geräte). Um das Risiko für Anlaufschwierigkeiten und Verzögerungen nach dem Umbau und der Erweiterung der Kinderintensivpflegestation zu minimieren, wurden mit Hilfe von Simulationen die zu erwartenden Abläufe in der Patientenversorgung noch vor Inbetriebnahme der Station erprobt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch den Systemcheck vor Wiedereröffnung der Intensivstation wichtige Optimierungspunkte aufgedeckt und noch vor Eröffnung Verbesserungen umgesetzt werden konnten. Somit konnte ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Patientensicherheit geleistet werden. Einen ausführlichen Bericht zum Systemcheck finden Sie hier.
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simparteam® … mehr als Notfalltrainings für geburtshilfliche TeamsAnlass für das Projekt simparteam® war eine Analyse des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS), die in Zusammenhang mit geburtshilflichen Zwischenfällen immer wiederkehrende Ursachen feststellte. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde mit simparteam® ein Trainingsprogramm konzipiert, um Behandlungsschäden im Zusammenhang mit Geburten zu reduzieren. Dazu wurde eine Kommission gegründet, an der folgende Partner beteiligt sind:
Die Schirmherrschaft für das Projekt übernahm das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS). Inhalt des Trainingskonzepts sind technische Skills (z.B. CTG Interpretation und Erstversorgung von Neugeborenen) und Notfallmanagement in medizinischen Teams (z.B. Verfahrensabläufe, aber auch so genannte Crew-Ressource-Management-Aspekte (CRM) wie Kommunikation und Kooperation). Diese Inhalte werden sowohl in Workshops, Kurzvorträgen und mit Hilfe von Simulations-Teamtrainings vermittelt. Besonderer Wert wird dabei auf Interdisziplinarität und Interprofessionalität gelegt, da dies im Alltag der Geburtshilfe eine große Rolle spielt. Bei der Bewältigung plötzlich eintretender Notfälle sind (meist ad-hoc) Teams unterschiedlicher Fachrichtungen nötig, die zwei Patienten (Mutter und Kind) gleichzeitig und koordiniert behandeln müssen. Die Teilnehmergruppen waren deshalb – so wie auch im realen Arbeitsalltag – zusammengesetzt aus Gynäkologen, Hebammen, Neonatologen bzw. Pädiatern, Anästhesisten und Pflegekräften. In den Simulationstrainings durchlaufen die Teilnehmer simulierte Notfallsituationen von Mutter bzw. Neugeborenem, die per Videoübertragung von den anderen Teilnehmern live beobachtet werden und anschließend anhand der persönlichen Eindrücke der Beteiligten und des Filmmaterials in der Gruppe ausführlich nachbesprochen werden Dem Projekt simparteam® wurde der Deutsche Preis für Patientensicherheit verliehen. |
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Beratung zur Krankenhaus-Alarmplanung auf internationalem NiveauAuf Anfrage des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beteiligte sich das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) des Klinikums an einem internationalen Projekt zur Verbesserung der Versorgung schwer verletzter Patienten. In Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Gesundheitsministerium, einer dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nachgeordneten Institution (Engagement Global gGmbH) sowie der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) wurden in mehreren brasilianischen Städten Workshops für Krankenhäuser abgehalten. Von Seiten des INM übernahm Dr. Thorsten Kohlmann – Katastrophenschutzbeauftragter des Klinikums und stellvertretender Leiter des Bereichs Medizin – die Aufgabe, den Krankenhäusern Informationen und Strategien zu vermitteln, sich auf einen Massenanfall von Verletzten und Erkrankten vorzubereiten. Der Teilnehmerkreis rekrutierte sich überwiegend aus Vertretern verschiedener Kliniken sowie zusätzlich aus den Bereichen Feuerwehr/Rettungsdienst, Zivilschutz, (Militär-) Polizei und öffentliche Verwaltung. Dr. Kohlmann und sein Team (vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren und der Branddirektion München) waren in Sao Paulo, Cuiabá und Porto Alegre tätig. Die Workshops verliefen außerordentlich erfolgreich; sie endeten mit Übungen in einzelnen Krankenhäusern, in denen bereits erfolgreich begonnen wurde, das erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen. Die Beratung von Krankenhäusern zu Alarm- und Einsatzplanung muss im Katastrophenschutz etablierte Vorgehensweisen mit der individuellen Struktur des einzelnen Krankenhauses vereinbaren: „Letztendlich muss der Plan auf das einzelne Krankenhaus zugeschnitten sein – nur so ist er in einer solchen Extremsituation eine Hilfe." so Dr. Kohlmann. In Brasilien scheint dies gelungen zu sein – die weit überwiegende Zahl der Hospitäler hatten bis dahin keinerlei Alarmpläne für solche Ereignisse. Das INM ist auf dem Gebiet des Katastrophenschutzes vielfältig aktiv wie zum Beispiel in Arbeitsgruppen von BBK und Schutzkommission sowie der AG Massenanfall der ÄLRD Bayern. Ferner wird die Beratung von Krankenhäusern zu Alarm- und Einsatzplanung und die Unterstützung bei der Auswertung von Übungen angeboten. Im Rahmen der sogenannten Tunnelübung im November 2012 nutzten mehrerer Münchner Krankenhäuser das Angebot, eine solche Übung strukturiert zu analysieren. Das INM ist seit mehreren Jahren in die Alarm- und Einsatzplanung des Klinikums eingebunden und stellt seit 2013 offiziell den Katastrophenschutzbeauftragten des Klinikums.
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Trend- und Strukturanalyse des Rettungsdienstes in Bayern (TRUST I - III)Die Trend- und Strukturanalysen des Rettungsdienstes wurden vom Freistaat Bayern, vertreten durch das Bayerische Staatsministerium des Innern, gemeinsam mit den acht in Bayern tätigen Sozialversicherungsträgern in Auftrag gegeben. Im Rahmen der Aufträge wurde zunächst die Datenbank „Rettungsdienst Bayern“ etabliert und dann fortgeschrieben. In der Datenbank sind die Struktur-, Einsatz- und Abrechnungsdaten des Rettungsdienstes in Bayern umfassend dokumentiert. Sie ist Grundlage für Analysen der Versorgungssituation und Gutachten zur Standortstruktur des Rettungsdienstes in Bayern. Strukturelle Daten des Rettungsdienstes und Trendanalysen der Versorgungssituation werden den Entscheidungsträgern im Rettungsdienst außerdem über ein Online-Portal zur Verfügung gestellt.
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Bayern (ÄLRD)Das Projekt wurde vom Freistaat Bayern initiiert und wird von der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Krankenkassenverbände finanziert. Der Beitrag des INM besteht im Wesentlichen aus der wissenschaftlichen Beratung der ÄLRD zu notfallmedizinischen Aspekten und zur rettungsdienstlicher Struktur- und Einsatzplanung. Zusätzlich wurde die Konzeption, Planung, Durchführung und Auswertung eines Assessments für die Bewerberinnen und Bewerber als ÄLRD durchgeführt. In enger Zusammenarbeit mit den ÄLRD in Bayern wird ein Online-Portal als Kommunikationsplattform betrieben. Außerdem werden Online-Trenddarstellungen für dezidierte Fragestellungen und standardisierte Reporte zur kontinuierlichen Qualitätskontrolle der rettungsdienstlichen Versorgung zur Verfügung gestellt.
PrimAirZiel dieses interdisziplinären, dreijährigen Verbundprojektes war die Entwicklung und Darstellung eines Modells zur innovativen Gestaltung des Rettungsdienstes in flächengroßen, dünn besiedelten und strukturschwachen Gebieten. Eine luftgestützte präklinische Notfallrettung bildete dabei die Basis dieses Modells. Die PrimAIR-Luftrettung erlaubt es, die rettungsdienstliche Versorgung weiterhin in einem an den notfallmedizinischen Erfordernissen orientierten Zeitrahmen zu gewährleisten und darüber hinaus hinsichtlich Effektivität und Effizienz zu optimieren. Die Ergebnisse des PrimAIR-Projektes sind im Leitfaden und Ergebnisbericht „PrimAIR-Luftrettung als Zukunft der Notfallrettung im dünn besiedelten Raum“ dargestellt.
Notfallversorgung Landeshauptstadt München (LHM)Vor dem Hintergrund steigender Notfallzahlen, sowohl im Rettungsdienst als auch in den Notaufnahmen der Kliniken, wurde das INM durch das das Städtische Klinikum München zu Jahresbeginn 2015 mit einer umfassenden Untersuchung der klinischen Notfallversorgung beauftragt. Insgesamt 14 Münchner Kliniken beteiligten sich an diesem Projekt und übermittelten dem INM die Daten ihrer Notaufnahmeeinrichtungen. Diese umfassende Datengrundlage erlaubte es, eine Ist-Stand-Analyse zur Notfallversorgung zu erstellen auf deren Basis im folgenden Projektabschnitt prospektive Szenarien für die Zukunft ausgearbeitet werden. Eine wichtige methodische Innovation war dabei die Entwicklung des "Notfall Score München" der es erlaubt, das Notfallgeschehen über die Dimensionen Dringlichkeit, Aufwand und Bettenbedarf gleichermaßen standardisiert wie detailliert abzubilden.
Datendienste und Gutachten für den Kreis BergstraßeFür den Kreis Bergstraße, der einen eigenen Rettungsdienstbereich in Hessen bildet, verarbeitet und analysiert das INM die Einsatzdaten der Leitstelle. Die Ergebnisse werden in online-Datendiensten bereitgestellt, die z.B. Grafiken zur durchschnittlichen Eintreffzeit des ersten Notarztes in den einzelnen Gemeinden des Kreises enthalten. Als Gutachter prüfen wir auch die Qualität der notärztlichen und rettungsdienstlichen Versorgung im Kreis Bergstraße und geben Empfehlungen, wie diese verbessert werden könnte, z.B. durch die Verlegung von Standorten.
Detailanalyse zum Notarztdienst in Stadt und Landkreis MünchenDer Landkreis München beauftragte das INM eine umfassende Analyse des Notarztdienstes im Rettungsdienstbereich München auszuarbeiten. Die Detailanalyse befasste sich mit den Auswirkungen verschiedener Maßnahmen zur Optimierung der notärztlichen Versorgung im Rettungsdienstbereich München. Im Rahmen der Studie wurde ein einjähriger Zeitraum vor Umsetzung der Maßnahmen einem Zeitraum nach deren Umsetzung gegenübergestellt. Die Auswertungen zum Notarztdienst umfassten verschiedene Aspekte des rettungsdienstlichen Geschehens, wobei einerseits die Notarztstandorte und deren Einsatzaufkommen und andererseits die Einsatzorte im Rettungsdienstbereich München und deren Erreichbarkeit im Fokus stehen.
Gutachtliche Stellungnahmen zum NotarztdienstGemäß Beauftragung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Landshut wurde eine Detailanalyse zur Erreichbarkeit der Gemeindeteile innerhalb des Notarztdienstbereiches Neustadt an der Donau durchgeführt. Hintergrund dieser Beauftragung war die Darstellung der Auswirkungen auf die notärztliche Versorgung, wenn der Aufenthaltsort des diensthabenden Notarztes von der Kernzone des Notarztdienstbereiches abweichend ist.
Pilotprojekt Flottenmanagement im KrankentransportFür den Rettungsdienstbereich Rosenheim wurden im Rahmen der Nachbetrachtung zu TRUST II die Einführung eines Flottenmanagements in der ILS Rosenheim zur Verbesserung der Ressourcennutzung im Krankentransport begleitet. Während des Projekts wurden verschiedene Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Krankentransport ausgearbeitet, getestet und schließlich bewertet.
Beratung und Umsetzungsbegleitung bei StrukturveränderungenDie in Bayern tätigen Sozialversicherungsträger beauftragten das INM mit der kontinuierlichen fachlichen Beratung und Umsetzungsbetreuung bei geplanten oder bevorstehenden Veränderungen rettungsdienstlicher Strukturen. Die im Rahmen dieser Umsetzungsberatung analysierten Maßnahmen reichten beispielsweise von der räumlichen Verlagerung einzelner Standorte innerhalb von Gemeindegebieten, über die Neueinrichtung zusätzlicher Standorte oder Vorhaltezeiten bis zur Unterstützung der Aufgabenträger bei der Planung und Implementierung von Abrechnungs- und Kostenerstattungsalgorithmen.
Ermittlung des SonderbedarfsBei Auswahlverfahren zur Beauftragung rettungsdienstlicher Leistungen ist die Vorhaltung zusätzlicher Einheiten für Großschadenslagen eine Eignungsvoraussetzung für die Bewerber. Dies stellt die Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung vor die Aufgabe, für die Ausschreibung von Rettungsdienststandorten die Anzahl der jeweils benötigten Sonderbedarfseinheiten festzulegen. Zur Ermittlung des Sonderbedarfs wurde am INM ein standardisiertes Verfahren mit variablen Parametern (z.B. angenommene Zahl der Verletzten bei einer Großschadenslage) entwickelt, über welches der Sonderbedarf an einzelnen Rettungsdienststandorten ermittelt werden kann.
Simulation des Notfallgeschehens bei einem neuen Luftrettungsstandort Ansbach/DinkelsbühlIm Rahmen des Ausschreibungsverfahrens für einen Betreiber des Luftrettungsmittels am neuen Standort wurde das INM vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Ansbach beauftragt, eine Abschätzung des zu erwartenden Einsatzaufkommens des RTH für diesen Standort zu treffen. Im Rahmen dieses Projektes wurde ein durch das INM entwickeltes, computergestütztes Simulationsmodell zur Anwendung gebracht, mit dessen Hilfe die Auswirkungen des neuen RTH-Stützpunktes auf die notärztliche Versorgung der Region untersucht wurden.
Web-Portale und Datenbanken
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