Beratung und Wissenschaft
Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit des INM ist die Beratung rund um die Themen Krisen- und Katastrophenmanagement. Beispielsweise müssen in der Beratung von Krankenhäusern hinsichtlich Alarm- und Einsatzplanung die im Katastrophenschutz etablierten Vorgehensweisen mit den bestehenden Alarmplänen, der individuellen Struktur des einzelnen Krankenhauses, sowie den zahlreichen externen Schnittstellen vereinbart werden. Wir unterstützen Sie gerne beratend zu den Themen Krisenmanagement, Risikokommunikation sowie in der Konzeptionierung, Durchführung und strukturierter Auswertung von Übungen.
- Forschungsprojekt „Entwicklung von Behandlungsleitlinien in der Katastrophenmedizin"
2019 - 2021
Dr. Thorsten Kohlmann vertritt das INM in der projektbegleitenden Arbeitsgruppe eines neuen Forschungsvorhabens; Ziel ist die Erstellung von Leitlinien (gemäß der AWMF) für die Behandlung katastrophenmedizinisch relevanter Krankheitsbilder. Die erste Sitzung der Arbeitsgruppe fand im September 2019 im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn statt. Das Projekt wurde durch die Pandemie zwar ausgebremst; die Simulationsstudie KaBeSim konnte jedoch unter großen Infektionsschutz-maßnahmen (https://www.unimedizin-mainz.de/mtf/simulation.html) weiterlaufen. Die projekt-begleitende Arbeitsgruppe ist dann als externes Peer Reviewing ab Herbst 2021 wieder eingebunden.
- Günzburg 2018
Auf Einladung der Kreiskliniken Günzburg & Krumbach nahmen im November 2018 Dr. Stephan Prückner und Hr. Philipp Fischer als Beobachter an einer gemeinsamen Katastrophenschutz-Übung der Hilfsorganisationen, der Feuerwehr, der Polizei und der Kreisklinik Günzburg teil. Ziel war, die Strukturen der klinischen Patientenversorgung bei einem solchen Szenario zu beobachten. Die Beobachtungen wurden durch das INM detailliert evaluiert und in einem ausführlichen Bericht den Verantwortlichen der Klinik Günzburg präsentiert.
- Erfurt 2016
Im September 2016 wurde vom damaligen stellvertretenden Katastrophenschutzbeauftragten, Hr. Sebastian Eberl, ein Workshop für die Krankenhaus-Einsatzleitung des Helios Klinikums Erfurt - einem Krankenhaus der Maximalversorgung - organisiert und verantwortlich durchgeführt. Ziel des erfolgreichen Workshops war, die an der Bewältigung eines Massenanfalls von Patienten beteiligten Führungskräfte auf die damit verbundenen Aufgaben vorzubereiten.
- SARTISS 2014
Im Oktober 2014 fand in Oradea/Rumänien die Konferenz SARTISS (Search & Rescue Teams in Special Situations) statt. Dr. Thorsten Kohlmann leitete in Rahmen des Preconference-Workshops die Table-Top-Übungen zu simulierten Massenanfällen von Verletzten und präsentierte seine Erfahrungen als Berater für die brasilianische Regierung im Vorfeld der FIFA-WM 2014.
- Brasilien 2014
Auf Anfrage des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beteiligte sich das INM an einem internationalen Projekt zur Verbesserung der Versorgung schwer verletzter Patienten. In Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Gesundheitsministerium, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren wurden im Vorfeld der Planungen zur FIFA-WM von Dr. Thorsten Kohlmann in mehreren brasilianischen Städten erfolgreich Workshops für Krankenhäuser abgehalten.
- Arbeitsgruppe Vorsichtung des BBK 2014
Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Vorsichtung des BBK und der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) 2014
- Mitglied der Arbeitsgruppe Massenanfall des Rettungsdienstausschuss Bayerns 2013
- Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern 2013
Erstellung der Synopse zu ausgewählten Gefahrenberichten für die Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern
- Tunnelübung 2012
Im Rahmen der Tunnelübung im November 2012 war das LMU-Klinikum nicht nur als mitübendes Krankenhaus beteiligt; vielmehr hat das INM die Übung auch fachlich und organisatorisch begleitet. Mehrere Münchner Krankenhäuser nutzten ferner das Angebot des INM, eine solche Großübung strukturiert analysieren zu lassen und die gewonnenen Erkenntnisse in die eigenen Pläne zu implementieren.
- Ausgewählte Publikationen
- Thies, N., Kanz, K.-G., Prückner, S., Sellerer, N., Streckbein, S. Festlegung der Altersgrenze von verletzten Kindern beim Massenanfall verletzter Personen. Rettungsmedizin 21, 457–461 (2018).
- Streckbein, S., Kohlmann, T., Luxen, J., Birkholz, T., Prückner, S. Sichtungskonzepte bei Massenanfällen von Verletzten und Erkrankten. Unfallchirurg 119, 620–631 (2016).
- Hiereth KI, Hornburger P, Eyer F, Gerstenhöfer S, Schmöller G, Prückner S, Kreimeier Angstwurm U, Kanz K-G., mSTaRT Trauma & Intox – Erweiterter mSTaRT-Algorithmus für einen Massenanfall von Verletzten unter Berücksichtigung von chemischen Intoxikationen, Notf. Rettungsmedizin 8, 627-636 (2013).
- Urban, B., Meisel, C., Lackner, C.K. & AG Krankenhausalarmierung, Alarmierung der Klinikmitarbeiter bei größeren Schadenslagen, Notf. Rettungsmedizin 11, 28-36 (2008).
- Urban, B., Kreimeier, U., Kanz, K.G., Lackner, C.K., Bestandsaufnahme der Krankenhäuser zur Fußball-WM 2006. Notf. Rettungsmedizin 10, 414–417 (2007).
- Urban, B., Kreimeier, U., Kanz, K.G., Lackner, C.K., Krankenhaus- Alarm- und Einsatzpläne für externe Schadenslagen an einem Großklinikum. Notf. Rettungsmedizin 9, 296–303 (2006).